Nachdem TR-Ottl sein Mißgeschick beschrieben hat, möchte ich mein Pech auch mitteilen:
Ich habe mir richtig Zeit genommen, die Ventile einzustellen, den Vergaser sauber zu synchronisieren und hatte den Eindruck, dass der Motor gut lief. Allerdings fiel mir auf, dass am Zylinder 1 die feste Steuerkettenführung fehlte! (Hatte ich die bei der letzten Revision bei 150 Tkm etwa vergessen einzubauen??) Es kam mir seltsam vor. Ich sah dann auch, dass die (schlappernde) Steuerkette Schleifspuren an der Wand hinterlassen hatte. Trotzdem machte ich weiter (der Motor ist ja bisher auch prima gelaufen). Da das Synchronisieren etwas länger gedauert hat (Benzinhähne auf PRI), stellte ich den Motor erst mal zum Abkühlen ab. Nach einer Weile drückte ich den Anlasserknopf - es tat einen "Zündungsschlag" und der Motor drehte noch kurz unter einem heftigen und lauten "Rubbeln" bis er stand. Nach einem ersten Schreck drehte ich mit der Ratsche vorsichtig die Kurbelwelle und musste feststellen, dass es schwer ging und genau so rubbelte, wie es sich vorhin angehört hatte. War eine Steuerkette abgesprungen? Ich konnte das nicht feststellen.
Erstmal ließ ich das Problem ruhen und überlegte. Am nächsten Tag entschloss ich mich, den Vorderrahmen abzunehmen, damit ich die Zylinderköpfe und wenn nötig die Zylinder abnehmen kann. Inzwischen habe ich den Verdacht, dass sich ein übriggebliebenes Kunststoffteil der zerbröselten Steuerkettenführung irgendwo in den Niederungen des Motors eingeklemmt hat und das Rubbeln verursacht. Den 1. Zylinderkopf habe ich runter, aber die Ursache habe ich noch nicht gefunden. Es sieht aus, als gäbe das mein Winterprojekt ...
Und ich war so stolz auf meine unverwüstliche TR1 mit ihren bisher problemlosen 181.000 km!!
Mal sehen, was noch zum Vorschein kommt!  :(

Gruß
Hartmut

hartmut,
viel Spass beim Basteln, aber eine Frage habe ich doch: wieso sieht man beim Vergaser und Ventile einstellen, dass die Führungsschiene der Steuerkette fehlt? Normalerweise braucht man die Seitendeckel am Zylinderkopf zum Einstellen der Ventile nicht abnehmen.

Gruss Jürgen

Das ist schade Hartmut, falls Du irgendwas brauchst, vergiß nicht,
du hast noch was bei mir gut.
Gruß Sepp

Hallo Jürgen,

zum Einstellen der Ventile mache ich immer den Seitendeckel ab, damit ich sicher bin, dass ich den richtigen OT habe, bei dem die Ventile geschlossen sind. Dazu ist auf dem Kettenrad ein Punkt, der mit der Gehäusemarkierung etwa übereinstimmen sollte.

hallo Sepp,

danke für dein Hilfsangebot! Zur Reparatur lasse ich mir Zeit - ich hab ja noch andere Motorräder zum Fahren - und ein Teile-Motor liegt auch bereit, von dem ich benötigte Teile nehmen kann. Aber wer weiß, was für Problemchen noch auf mich warten ...
Aber das Schrauben ist schließlich die zweite spannende Seite unseres Hobbys, ich nehm´s gelassen.

Gruß
Hartmut

Sodele,

nachdem ich heute den Lichtmaschinendeckel abgenommen habe, entdeckte ich den Übeltäter: die verschwundene Steuerkettenführung war durch den Kettenschacht nach unten zwischen die Zahnräder gerutscht! Und dann fand ich noch zwei kleine Teilstücke (siehe Bilder).
Also, alles halb so schlimm, nun kann ich den Motor wieder mit einer neuen (gebrauchten) Führung und neuen Dichtungen zusammenbauen, damit er wieder "schnurren" kann.

Gruß
Hartmut

Und hier die Einzelteile:

Hallo,

seit heute läuft der Motor wieder! Ich habe bei dieser Gelegenheit den Anlass-Magnetschalter ersetzt (der alte hatte ab und zu Kontaktprobleme) und einen Anlassermotor mit 4 Kohlen eingebaut - was für ein Unterschied!! Ein Knopfdruck genügt, und der Motor läuft.

Also, es ist alles wieder gut.

Gruß
Hartmut