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Sie läuft! Nun ein paar Probleme... (Read 9583 times)
OLa
Ex Member



Sie läuft! Nun ein paar Probleme...
07.05.08 at 10:28:07
 
Moin Leute!
eine Weile war ich nicht hier im Forum, weil ich nichts neues zu berichten hatte.
Für diejenigen, die sich nicht mehr erinnern können:
In November habe ich eine XV750SE blind gekauft (davon kann ich nur abraten).
Angäblich mit einer toten Batterie und defekten Vorderbremse aber in einem schönen
originalen Zustand und 22.000Km.
Es hat sich zuerst herausgestellt, dass die leckenden Gabel-Simmerringe die Bremsscheibe
gleichmäßig geschmiert und damit die Beläge zwerstört haben. Beim Versuch die Bremse zu Reparieren
hat man eine Schraube vom Hauptbremszylinderdeckel gerißen.
Während des Winters habe ich die Gabel zerlegt und abgedichtet, einen Hauptbremszylinder mit Stahlflexleitung
für 22€ in der Bucht gefischt und montiert, mit neuen Belägen und einer gründlich entfetteten Bremsscheibe natürlich.
Dann habe ich eine neue Yuasa Batterie gekauft und montiert und gestern Abend kamm die Stunde der Wahrheit:
Ich habe mich gewagt und den Knopf gedrückt!
Zuerst die Erleichterung. Sie sprang nach wer weiß wie langer Standzeit überraschend willig an (natürlich mit
den typischen Anlassergeräusche).
Nun jetzt zu den Problemen und Fragen:

1. Die Vorderbremse: Obwohl der Bremssatel-zylinder in seinem Sitz völlig eingedrückt zu sein scheint, mußte ich die Scheibe
zwischen die Beläge fast forsieren. Die Bremse schleift so, das das rad nur schwer mit der hand zu drehen ist.
Was konnte ich da bei der Montage falsch gemacht haben?
2. Die Gabel: als ich sie zerlegt gehabt habe, schien sir mir innen ziemlich gesund zu sein. Mit sehr wenig
Verschleiss an dem Standrohr unteres Ende oder sonstwo (hier im Forum gab es mal einen Thread mit Abbildungen
von Schleifspuren an der Chromschicht. Bei mir sieht es viel besser aus). Trotzdem, wenn ich die Gabel reindrücke,
gibt es so eine klopfen, und zwar schon beim ausbremoment, also am Anfang der Bewegung (Zum Beispiel,
wenn ich das Motorrad auf dem Hauptständer nach vorn schaukele, und das Rad auf den Boden schlägt).
Konnte ich irgendwo ein Spiel eingebaut haben?
3. Dazu macht der vordere Zylinderkopf kommische klopfgeräusche. Evtl. ein deffekter Nockenwellenlager, aber es könnte
auch der Kolben oder der Kolbenbolzen sein. Ausserdem tritt ein bischen Öl vom Bereich der Kopfdichtung aus.
Dazu habe ich aber noch keine konkretten Fragen.

Danke für die Aufmerksamkeit Wink
Ciao
OLa

 
 
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axel
Ex Member



Re: Sie läuft! Nun ein paar Probleme...
Reply #1 - 07.05.08 at 11:36:45
 
Quote from OLa on 07.05.08 at 10:28:07:
... Trotzdem, wenn ich die Gabel reindrücke,
gibt es so eine klopfen, und zwar schon beim ausbremoment, also am Anfang der Bewegung (Zum Beispiel,
wenn ich das Motorrad auf dem Hauptständer nach vorn schaukele, und das Rad auf den Boden schlägt).
Konnte ich irgendwo ein Spiel eingebaut haben?
OLa



hi ola (richtiger name?)

das mit der gabel hört sich nach dem altbekannten problem im lenkkopfbereich an. der ist wohl einfach ein wenig ausgeschlagen und so kommt es bei jeder größeren unbebenheit zu diesem beknackten knack-geräusch! nicht schlimm - aber lästig.
schorsch hat hier schon mal vorschläge gemacht, wie man dem begegnet - er opfert ein blatt seiner fühlerlehre.

ich laß es auch knacken bis die lager oder simmerringe fällig sind und dann wird eine fühlerlehre geopfert.

gruß

axel

 
 
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hornschorsch
TR1 Board Extraterrestrial Member
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Re: Sie läuft! Nun ein paar Probleme...
Reply #2 - 07.05.08 at 11:43:48
 
Quote from OLa on 07.05.08 at 10:28:07:
1. Die Vorderbremse: Obwohl der Bremssatel-zylinder in seinem Sitz völlig eingedrückt zu sein scheint, mußte ich die Scheibe zwischen die Beläge fast forsieren. Die Bremse schleift so, das das rad nur schwer mit der hand zu drehen ist.
Was konnte ich da bei der Montage falsch gemacht haben?

Wahrscheinlich ist der Bremskolben fest oder schwergängig, oder die Beläge klemmen in den Führungen.

Quote:
2. Die Gabel: als ich sie zerlegt gehabt habe, schien sir mir innen ziemlich gesund zu sein. Mit sehr wenig
Verschleiss an dem Standrohr unteres Ende oder sonstwo (hier im Forum gab es mal einen Thread mit Abbildungen
von Schleifspuren an der Chromschicht. Bei mir sieht es viel besser aus). Trotzdem, wenn ich die Gabel reindrücke,
gibt es so eine klopfen, und zwar schon beim ausbremoment, also am Anfang der Bewegung (Zum Beispiel,
wenn ich das Motorrad auf dem Hauptständer nach vorn schaukele, und das Rad auf den Boden schlägt).
Konnte ich irgendwo ein Spiel eingebaut haben?

Wird vermutlich das Lenkkopflager sein. Ist da schon ein Kegelrollenlager (Kerola) drin?

Gruss,
Georg

 
 

Gruss,
Schorsch

Fahrt so schnell ihr könnt, so lange ihr noch könnt!
(Uli Peil im XJ-Forum)
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OLa
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Re: Sie läuft! Nun ein paar Probleme...
Reply #3 - 07.05.08 at 19:35:35
 
Hallo und danke für die Antworte,

Was für ein Lenkkopflager drinn ist weiß ich nicht.
Auf jeden Fall, wenn es Spiel hat, kann man es auch einstellen.
Meine größte Sorge ist, dass sie so kein TÜV bekommt. Dann kann ich
nix fahren und nix ignorieren.

Zur Bremse: da scheint mir der Kolben bis zum Anschlag eingedrückt zu sein. Die Bremse
funktioniert auch tadellos, besonderes jetzt mit der Stahlflex-Leitung. Kann sie so schwergängig
sein, dass sie nicht aufgeht, aber so leichtgängig, dass sie gut bremst?

Danke
Ophir (echter Name Wink )

 
 
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OLa
Ex Member



Re: Sie läuft! Nun ein paar Probleme...
Reply #4 - 08.05.08 at 11:00:35
 
Gestern habe ich mich mit meinem Freund, Motrradhändler, unterhalten
und er hat mir wegen des Klopfgeräusch empfohlen, zuerst die Ventileinstellung zu checken.
Da hat es Recht, das soll ich noch checken.
Wegen des Bremssatels hat er mir folgendes erklärt.
Die Dichtung um dem Bremskolben sitz in einer Nut. Mit der Zeit entwickelt sich in diesem Bereich
Oxidation, die zum quillen um der Dichtung führt. Dadurch steigt der Druck auf der dichtung und sie
druckt widerum gegen den Kolben und verhindert seine freie Bewegung.
Behandlung: Zum mindest Öffnen und reinigen, noch besser ein Reparatursatz spendieren.
Profilaxe: Mopped fahren Smiley . Die meisten Schaden an der Bremsanlage werden durch zu oft
und zu lange herumstehen verursacht. Manche Leute glauben, dass sie ihre Fahrzeug konservieren, in dem
sie sie nicht fahren. Eigentlich ist der Schraubaufwand für die Instandhaltung von einem nicht bewegten Fahrzeug
zum mindest so groß wie die unterhaltung von einem bewegten.
Dann warum nicht einfach das Fahrzeug fahren und wirklich geniessen? Was hat man von einem Denkmal an der
Garagenwand?
In diesem Sinne, und ganz besonderes an so einem Schönen Tag, empfehle ich jedem aufzuhören seine Zeit hier
mit meinem Quatsch zu verschwenden und ab auf die Strasse Smiley

Ciao
Ophir

 
 
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crazy cow
Ex Member



Re: Sie läuft! Nun ein paar Probleme...
Reply #5 - 08.05.08 at 14:14:26
 
tach Ola,
Bremssattel: Konstruktiv ist das ein Kippsattel (Drehsattel). Im Sattel ist eine Buchse von Gummi umgeben gelagert. Dieses Gummi soll nach der Drehbeanspruchung beim Bremsen den Sattel zurückdrehen und ihm auf der Nichtkolbenseite etwas Luft verschaffen. Das funktioniert nur ordentlich, wenn man beim Einbau eine bestimmte Prozedur durchläuft.
Andererseits führt das Verhalten des Gummis dazu, dass der Kolben nicht sofort frei wird und der linke Belag gerne vor sich hin quietscht. Am Kolben selbst befinden sich auch Gummis, die das Gleiche tun sollten, wie das am Lager, aber sag das denen mal.

Ich habe die Fixierschraube unter dem Drehlager 1/4 gelöst. Die Schraube ist selbsthemmend, aber du kannst sie ja zusätzlich festkleben. Die Metallbuchse mit MoS2 Fett geschmiert, so dass die Buchse auf dem Bolzen drehen kann. Die Bremse öffnet sofort, solange die Gummis am Kolben in Ordung sind und packt beim Bremsen sehr giftig zu. Der Sattel bekommt mehr den Charakter eines Schwimmsattels und ist dabei sehr sauber geführt.

Motor: Da müssen jetzt die mal weg hören, die genügend Teile und Bastelzeit rumliegen haben...
Das Geräusch (hämmernd, etwas Hall, anders als Ventitickern) kommt von einer ausgeschlagenen Kipphebelwelle (Auslass) im vorderen Zylinder. Das Spiel ist minimal, (in Russland hält sowas noch 50Jahre).
Weiterhin schlagen konstruktionsbedingt die Einstellschrauben über den Ventilen hohl ein.
Beides führt dazu, dass du beim Einstellen der Ventile mit Messplättchen zu falschen Ergebnissen kommst.

Du kannst:
- die Einstellschrauben erneuern
- planschleifen, dann sind sie aber zu weich wo sie plan sind
- oder alles so lassen
- und das vordere Auslassventil nach Gehör einstellen! Du brauchst dazu mehrere Anläufe und kriegst heisse Finger. Ich bin dabei nachträglich zu einem Messergebnis zw. 0,05 und 0,1 bei sehr warmen Motor gekommen.

Ehe jetzt von anderer Seite Protest kommt:
Den Opel C-Rekord konnte man auch Gehör einstellen und das bei laufendem Motor.

Gruss, Olaf

 
 
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OLa
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Re: Sie läuft! Nun ein paar Probleme...
Reply #6 - 08.05.08 at 17:35:14
 
Hallo Olaf und danke für die Informative Antwort.

Zur Bremse: Meinst du wirklich die große Befestigungsschraube, oder genauer genannt, diese Drehachse um 1/4 Umdrehung
lockern und so lassen? Hätte ich mich nicht getraut, aber ich probiere ein bischen herum damit.
Beim einbauen habe ich das Gefühl gehabt, das ich die Scheibe zwischen die Beläge wirklich reinforsieren mußte.
Als ob die Scheibe plötzlich zu dick ist. Den Bolzen habe ich bestimmt gefettet, aber ich widerhole den Einbau gern wieder
um zu schauen was ich dort tun kann.

Zum Ventiltrieb: Wie ich es von der SR 500 kenne (gleiche Ventile und Einstellschrauben), werden die Kontaktflächen
zwischen dem Ventil und der Schraube nich gleichmäßig verschließen (wegen Pitting und bedingt durch die relative Bewegung
zwischen Ventil und Schraube).
Durch drehen der Einstellschraube trifft Berg auf Berg und der Abstand ist sehr klein.
Sobald wie der Motor wieder läuft, dreht sich auch das Ventil in seiner Führung, und wieder trifft Berg auf Tal und der Abstand
ist plötzlich wieder größer.
Bei Kedo kann man die Einstellschrauben mit den Kugeln im Fuß (Elefantenfuß heißen sie?) bekommen, und die sollten das ganze
verhindern.
Ausserdem, das Gewinde der Einstellschraube hat einen Schritt von 1mm. Das heißt, für eine Änderung von 0,1mm muß man
ein Zehtel Umdrehung herausdrehen (oder 6 Minuten auf einer immagineren Uhr). Das Auslassventil braucht deshalb etwa 7 Minuten
zurück von Kontaktposition.
Diese Winkelmethode habe ich schon mit Erfolg eingesetzt, und ich finde sie zum mindest so genau wie der Versuch
eine Flache Fühlerlehre zwischen Berg und Tal zu schieben.
Und im Zweifelsfall, ein bischen zu viel Spiel ist sicherer als zu wenig.

Ciao
OLa

 
 
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crazy cow
Ex Member



Re: Sie läuft! Nun ein paar Probleme...
Reply #7 - 08.05.08 at 22:12:11
 
hallo OLa,
ich bin zwar gerade ein ganzes Stück gefahren, hab aber nicht nach der Bremse geschaut.
Ich meine, dass ich oben statt der Scheibe zwischen Sattel und Tauchrohr eine Flachmutter zum Kontern verbaut habe. Jedenfalls drehte sie Buchse sich nicht im Sattel, so habe ich sie auf dem Bolzen drehbar gemacht.

Die Normalprozedur ist beim Zusammenbau Messplättchen oder Postkarten zwischen Beläge und Scheibe zu platzieren. Ein Helfer hält mit dem Handhebel die Bremse unter Druck, während du die Schraube festziehst. Die dreht halt konstruktiv leider in die falsche Richtung, so dass es ohne Helfer und ohne Pappe nicht zwangsläufig klappt.
Wenn man die Bremse dann loslässt, müssten eine Pappe herausfallen, die andere sich ziehen lassen. Der Bremsdruck dreht den Sattel trotz Schraube dann bei verschleissenden Belägen immer ein Stück weiter. Gerade soviel wie nötig. Für diesen Vorgang dreht die Schraube halt konstruktiv richtig herum.  
Grin
Die Elastizität der Gummibuchse öffnet den Sattel dann nach jedem Bremsen a weng.

Leider habe ich im Handbuch keinen Hinweis auf die Gummibuchse gefunden, am End habe ich einen anderen Sattel.

Aber den Kolben musst schon ganz eini drucken vor dem Zsammbaun, gell?

Gruss, Olaf

PS: die Pentil Kugelschreiber Einstellschrauben sind sviw Serie bei der TDM 850.

 
 
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OLa
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Re: Sie läuft! Nun ein paar Probleme...
Reply #8 - 12.05.08 at 21:12:12
 
Hallo

in Youtube habe ich ein Video von einer laufenden XV gefunden.
Meine klingt sehr ähnlich (ich spreche vom mechanischen nicht vom Auspuffgeräusch).
Ist es dann normal, oder ist die eine im Video genauso defekt wie meine  Smiley ?
Vielleicht bilde ich mir nur Probleme ein?

Hier ist der link:
http://youtube.com/watch?v=hgV2jtgpSgI

Am Wochenende habe ich das Ventilspiel kontrolliert (war alles Korrekt) und auch die Steuerkettenspanner.
Es klingt weiter genauso.
Sie sie startet (wenn der Anlasser greift) und läuft ziemlich gut

Was meint ihr?
Ciao
OLa

 
 
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crazy cow
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Re: Sie läuft! Nun ein paar Probleme...
Reply #9 - 13.05.08 at 01:06:39
 
tach OLa,
ich weiss nicht, was du da hörst.

Soundmaschine

Die meine nach der Getrieberparatur.

Gruss, Olaf

 
 
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